50 Jahre Gruppenpfarramt 2019

Grußwort zum 50-jährigen Jubiläum des Gruppenpfarramtes Vogelsberg von
Kirchenpräsident Pfarrer Dr. Dr. h. c. Volker Jung

Dr Jung 2018 Portrait small

Das 50-jährige Jubiläum des Gruppenpfarramtes ruft bei mir Gedanken und Erinnerungen an den Anfang meines Pfarrdienstes hervor. Am 7. November 1993 wurde ich von Propst Klaus Eibach in Stumpertenrod ordiniert. Eine der ersten großen gemeinsamen Veranstaltungen im Gruppenpfarramt war das 25-jährige Jubiläum. Es wurde 8. bis 10. Juli 1994 in einem Festzelt auf dem Sportplatz in Storndorf gefeiert. Das Motto des Festes war damals „Aufeinander zugehen – aneinander festhalten – miteinander hoffen“. Dabei waren auch die beiden „Gründerväter“ des Gruppenpfarram­tes: Prof. Dr. Artur Rühl und Propst i. R. Helmut Grün.

In den sechziger Jahren waren Artur Rühl Pfarrer in Ober-Breidenbach, Storndorf und Strebendorf, Helmut Grün in Stumpertenrod und Köddingen. Sie hatten gemeinsam die Idee, in der Region eine Zusammenarbeit der Kirchengemeinden zu begründen. Das wurde in den Kirchenvorständen diskutiert und beschlossen. Für den Pfarrdienst bedeutete das dann: Pfarrer und Pfarrerinnen sind für ihre jeweiligen Gemeinde zuständig, arbeiten aber darüber hinaus im Team zusammen. Sie vertreten sich gegenseitig und halten regelmäßig auch in den anderen Gemeinden des Gruppenpfarramtes Gottesdienste. Außerdem planen sie gemeinsame Veranstaltungen aller Gemeinden: Dorfwochen, Freizeiten für Konfirmandinnen und Konfirmanden, Altennachmittage und manches mehr.

Als junger Pfarrer merkte ich schnell, dass die Gemeinden ein besonderes Selbstverständnis hatten. „Wir gehören zum Gruppenpfarramt!“, das hörte ich immer wieder. Und die das so sagten, waren stolz darauf. Für mich selbst war es wunderbar, in einem Team arbeiten zu können. Das Team traf sich einmal in der Woche in einem der Pfarrhäuser. Da wurde alles beraten, was anlag. Fragen wurden geklärt, neue Ideen beraten und auch auf den Weg gebracht. An die Zusammenarbeit mit Renate Weber, Reinhard Helm, Andreas Weik und Wolfgang Kratz denke ich heute noch gerne zurück. Persönlich bin ich sehr dankbar für diese Zeit. Sie hat mich wirklich geprägt. Ohne direkt darauf Bezug zu nehmen, wird heute die Grundidee des Gruppenpfarramtes in vielen Regionen unserer Kirche und auch in anderen Landeskirchen aufgegriffen.

Zurzeit wird häufig von „Kooperationsräumen“ geredet. Natürlich hat das auch etwas mit zurückgehenden Mitgliederzahlen und nötigen Anpassungen zu tun. Viele entdecken dabei aber bald, wie gut es ist, über den eigenen Kirchturm hinauszudenken. Zusammenarbeit macht stärker. Und außerdem entspricht es dem, was Kirche ist: Gemeinschaft aller Menschen, die im Glauben an Jesus Christus miteinander verbunden sind. Diese Gemeinschaft ist größer als die eigene Gemeinde vor Ort. Es ist zudem eine Gemeinschaft, die nicht bei sich selbst bleiben kann. Sie leistet ihren Beitrag dazu, dass Menschen gut und zusammen leben können. Zum Gruppenpfarramt hat auch immer dieser Gedanke gehört: die Gemeinschaft in den Dörfern und unter den Dörfern in einer Region zu fördern – zum Wohl aller Menschen, die hier leben.

Das Gruppenpfarramt hat eine 50-jährige Geschichte. Es hat sich nicht nur bewährt, es war und ist wirklich wegweisend. Ich gratuliere dem Gruppenpfarramt von Herzen zum Jubiläum, danke allen, die in den Kirchenvorständen, im Pfarrdienst, im Küsterdienst und in den Gemeinden das Gruppenpfarramt mit Leben erfüllt haben.

In meinen alten Erinnerungsunterlagen habe ich das Programmheft des 25-jährigen Jubiläums aufgehoben. Dort steht auf der Rückseite und auch das ist aktuell: „Gott segne und behüte uns – bis – hoffentlich zum nächsten Gruppenpfarramts-Jubiläum!“

Ihr

Volker Jung

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