BLICK ZURÜCK: Was geschah vor 20 JAHREN?

Quelle: OZ Alsfeld, 19.04.1997

Für jede Wahl ein Urnengang

Konstituierende Sitzung in Schwalmtal mit Amtswechsel: Willi Donath neuer Vorsitzender

neues duo am kopfende

Neues Duo am Kopfende: Jürgen Adam und Willi Donath (SPD). Fotos: aep

HERGERSDORF (aep). Für eine Viertelstunde war Karl Ubrig einmal Vorsitzender in Schwalmtals Gemeindevertretung: Als Alterspräsident leitete er nach der Kommunalwahl vom alten zum neuen Parlament über, das sich am Donnerstag in Hergersdorf in einer dreistündigen Sitzung neu konstituierte. Wichtigstes Ergebnis der Abstimmungsserie:

Der SPD-Vertreter Willi Donath ist neuer Vorsitzender. Nicht überraschend löste er den Vorgänger Winfried Euler (CDU) ab, hatte doch der SPD-Fraktionssprecher Harald Nahrgang sofort nach der für seine Fraktion günstig verlaufenen Kommunalwahl einen Wechsel angekündigt.

Willi Donath war bei der konstituierenden Sitzung einziger Kandidat für dieses Amt, erhielt in geheimer Wahl 16 zu sieben Stimmen. Spannender verlief dagegen der Wahlgang für seine beiden Stellvertreter: Wolfgang Schuchard (SPD) und Roland Georg (FWG) erhielten im ersten Durchgang die meisten Stimmen. An erster Stelle als Stellvertreter rangiert dabei Schuchard, der in einer Stichwahl die Nase vorn behielt. Dieser Wahlgang war vorerst der einzige, bei dem die CDU ebenfalls Kandidaten stellte - gleichwohl ließ die Fraktion es sich nicht nehmen, die Sitzung in die Länge zu ziehen, indem sie für jeden Wahlgang geheime Wahl beantragte.

Die Sechs im Gemeindevorstand

Hergersdorf (aep). Aus 16 Kandidaten wählte Schwalmtals Gemeindevertretung jene sechs, die in den kommenden vier Jahren als Beigeordnete dem Gemeindevorstand angehören. Laut Besetzungsmodus konnte die SPD vier, die beiden anderen je einen Kandidaten stellen. Alle drei Fraktionen stellten dabei je einen Kandidaten aus ihren Reihen, die damit aus der Gemeindevertretung ausscheiden und Nachrückern Platz machen.

Der Gemeindevorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Hans Schäfer, Horst Marker, Ute Fink, Alfred Päbler (alle SPD), Gerhard Georg (FWG) und Hans-Joachim Kirchheim.

Mit einer Ausnahme: Die Schriftführerin Inge Jakob und ihre Stellvertreter Marion Stroh sowie Klaus Schiffner erhielten in offener Abstimmung erneut das einstimmige Vertrauen.

Den Unmut der 30köpfigen Zuschauerschar zogen die Christdemokraten sich aber zu, als sie auch bei den folgenden fünf Wahlgängen mit jeweils nur einem einzigen Kandidaten die zeitaufwendige Prozedur mit Stimmzettel und Urne verlangten - und die Zahl der Gegenstimmen dann jeweils exakt der CDU-Fraktionsstärke entsprach. So zog Bürgermeister Jürgen Adam als Vertreter Schwalmtals in die Kommunale Informationsversammlung Hessen (KIV) ebenso mit 16 zu sieben Stimmen ein wie beim Zweckverband Abfall Wirtschaft Vogelsbergkreis (ZAV). Sein Vertreter ist jeweils Hans Schäfer, der später zum Beigeordneten gewählt wurde. Zum Nachrücker beim ZAV bestimmte das Gremium zudem Willi Donath.

Das Ergebnis der Wahlen für den Gemeindevorstand ließ am Ende auch noch drei Wahlkandidaten in die Gemeindevertretung nachrücken, die sonst draußen geblieben wären: Bei der SPD schaffte so Helmut Weber erneut den Sprung, bei der nun vierköpfigen FWG-Fraktion kam Friedel Kappes hinzu, und die CDU muß doch nicht auf Karl Kroll verzichten.


Meine Meinung: Kommentar von Axel Pries

CDU in der Schmollecke

„Wir können, die Gemeinde für die Zukunft nur erhalten, indem sie einig ist!" Mit markanten Worten erinnerte Alterspräsident Karl Ubrig Schwalmtals Gemeindevertreter an ihre Verantwortung für die kommenden vier Jahre. Doch seine Worte müssen verhallt sein, noch ehe er sich wieder gesetzt hatte. Denn was die CDU-Fraktion in den nächsten drei Stunden lieferte, war alles andere als der Versuch einer fruchtbringenden Oppositionshaltung: Aus ihrer Schmollecke heraus verzögerten die sieben CDU-Vertreter das Neubildungsprocedere völlig unnötig mit der sterotypen Forderung: „geheime Wahl!"
Keine Frage: Das Recht dazu hat jeder Parlamentarier, und manchmal fördert nur der verdeckte Urnengang das tatsächliche Meinungsbild zutage. Aber darum dürfte es der CDU diesmal gar nicht gegangen sein. Sei es die Wahl für die KIV oder den ZAV - in beiden Fällen war es schon vor der SPD-Mehrheit üblich, daß der Bürgermeister die Gemeinde vertritt. Das fand sogar die FWG, die diesmal auch bei der Stellvertretertfrage mit der SPD übereinstimmte. Daß die CDU dazu eine andere Meinung hat, ist wohl kein Geheimnis. Aber ein Geheimnis bleibt, warum diese Fraktion hierbei den Abend in die Länge zog - zumal sie gar keinen Gegenkandidaten stellte. Bleibt nur ein Schluß: Die Verzögerung sollte die strikt ablehnende Haltung seitens der CDU demonstrieren - ein kindisches Spiel!

Axel Pries

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