13. August 2015 - BLICK ZURÜCK: Zeitungsbericht aus 1952 (vermutlich)

1952: Storndorf will Sommerfrische werden

Viele Gemeindeprobleme sind noch zu bewältigen

(r) „Storndorf liegt in einem Becken, das auf einer Seite offen ist". So lernten es die Kinder in der Schule, und so ist es. Rund um die Gemarkung zieht sich ein Waldgürtel. Das Dorf ist freundlich und sauber. Es ist daher gar nicht so sehr verwunderlich, daß schon häufig Sommerfrischler ihren Weg hierher fanden. Die Gastwirtschaft Hofmann hat sich sehr stark auf Fremdenverkehr eingestellt, und die Gemeinde will ihr Möglichstes tun, um den Zustrom weiter zu beleben. Da ist es vor allem der geplante Bau eines Schwimmbades, der immer mehr in den Vordergrund rückt.


Der Zeitungsartikel stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1952. Es wird u.a. erwähnt, dass man den finanziellen Grundstock für ein neues Feuerwehrgerätehaus legen wolle. Mit dem Bau wurde 1953 begonnen. Interessant ist, dass Storndorf immer schon bestrebt war, die Infrastruktur für den Fremdenverkehr auszubauen. Sogar der Bau eines Schwimmbades wurde in Erwägung gezogen.


Fast stets heißt es in den zahlreichen Anfragen, die sich an das Bürgermeisteramt richten: „Haben sie ein Schwimmbad?" Der Turnverein ist es, der den Bau erwägt. Natürlich braucht man Geld dazu und zwar gar nicht wenig, und es heißt noch viel haushalten und zusammenlegen, ehe das Wunschbild einmal Wirklichkeit werden kann. Bis dorthin will man es in der Verschönerung des Dorfbildes an nichts fehlen lassen.

Da vom Turnverein die Rede ist: Was im Storndorfer Vereinsleben in letzter Zeit geleistet wurde, verdient zweifellos Anerkennung. Daß ein Turnverein eine Sumpfwiese trockenlegt und zu einem Sportplatz aufbaut, daß er zudem eine Festhalle errichtet — das ist keineswegs alltäglich (beide Projekte wurden in diesem Jahr verwirklicht).

Und dann: Die Freiwillige Feuerwehr, die bereits fast 100 Mitglieder zählt (65 Aktive), hat seit ihrer Gründung im Jahre 1948 ihren Ausrüstungsstand in erstaunlicher Weise erhöht. Aus Veranstaltungsmitteln wurden der Gemeinde fast 2500 DM zur Verfügung gestellt, für die eine Motorspritze, ein Anhänger und neue Uniformen angeschafft wurden. Nunmehr ist man dabei, den finanziellen Grundstock für ein neues Gerätehaus zu legen.

Für seine anspruchsvollen Konzertveranstaltungen ist der Gesangverein bekannt, von denen auch in diesem Jahr wieder eine starten soll. Aus den anderen Winterprogrammen verlautet, daß die Freiwillige Feuerwehr einen Maskenball und der Turnverein einen Theaterabend durchführen will.

Storndorfs Einwohnerzahl liegt heute bei 944. Die wohnungsmäßige Unterbringung der Neubürger (etwa 280) macht Bürgermeister Richtberg noch große Sorgen. Zwar sind in diesem Jahr drei private Neubauten erstellt worden, doch ist die Auflockerung noch unwesentlich. Häufig wohnen größere Familien in einem Zimmer. Die Gemeinde trägt sich mit dem Gedanken, im nächsten Jahr ein Vierfamilienhaus zu errichten.

Im Neubaugelände wurde Erhebliches gearbeitet. In dem außerhalb des Ortsbereiches liegenden Gebiet wurde ein Wasserleitungs-Nebenanschluß gelegt, eine Kanalisationsanlage eingerichtet und ein Weg gebaut. Für den Weg mußte man erst etwa l Meter Erde ausheben. Die Gemeinde hätte die Kosten für diese Projekte kaum aufbringen können, wenn die Finanzierung sich auf die Materialkosten nicht durch das Zusammenstehen der Einwohner und ihre gemeinschaftliche Arbeitsleistung beschränkt hätte. Der Weg ist etwa zur Hälfte fertig und soll zur anderen Hälfte entweder auch in Gemeinschaftsarbeit oder durch Notstandsarbeiten fertiggestellt werden.

In der Wasserversorgung des Ortes besteht keine Not. Etliche Reparaturen an den Leitungsrohren sind allerdings vonnöten und werden über kurz oder lang durchgeführt werden müssen. Die Abgrenzung des Quellenschutzgebietes stand auf der Tagesordnung einer kürzlich abgehaltenen Gemeinderatssitzung. Für die Abgrenzung, die eine etwaige Verschmutzung des Quellwassers verhindern soll, wurden vom Wasserwirtschaftsamt bereits Vorarbeiten getroffen, doch hält die Gemeinde den Plan in der vorgesehenen Art für zu kostspielig. An dem Projekt ist als Anlieger auch das Forstamt beteiligt. Man will daher versuchen, vom Wasserwirtschaftsamt eine Begradigung zu erwirken. Außerdem will man versuchen, daß die Einbeziehung der Arbeiten in das Notstandsprogramm genehmigt wird.

Die Bevölkerung zieht ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus der Landwirtschaft, doch sind auch Gewerbeunternehmen in starkem Maße vertreten. In Storndorf gibt es allein zwei Sägewerke, von denen das eine ausschließlich auf die Fabrikation von Kisten eingestellt ist. Der andere Betrieb, der 25 Personen beschäftigt, leidet stark unter der gegenwärtigen Holzknappheit und wird deshalb die Produktion möglicherweise sogar einstellen müssen. Daneben besteht die Molkerei Storndorf-Vadenrod, ein modernes Gebäude, das etwas abseits vom Dorf liegt. Handwerksbetriebe und Kaufleute gibt es in Fülle.

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