05. Juli 2013 - Bürgermeister

Quelle: OZ Alsfeld

Gemeinde Schwalmtal will neuen Mediziner nach Storndorf holen

Timo Georg

Bemüht sich um einen neuen Arzt: Bürgermeister Timo Georg vor der ehemaligen Hausarztpraxis in Storndorf. Während Klaus-Peter Albrecht keinen Nachfolger finden konnte, ist der Fortbestand der Zahnarztpraxis im selben Haus gesichert: Ehefrau Britta Albrecht hat ihre Praxis an Dr. Pia und Dieter Kolb aus Lauterbach übergeben, wird aber selbst noch Patienten behandeln. Foto: cl

(cl). Was es heißt, wenn die Hausarztpraxis nicht mehr nur um die Ecke liegt, erfahren leidvoll die Schwalmtaler. Seit sieben Tagen gibt es dort nur noch einen Allgemeinmediziner. Für einen zweiten Arzt kämpft nun die Gemeinde, obwohl sie dafür eigentlich gar nicht zuständig wäre: Für den Neuen, den die Kommune vielleicht auch finanziell unterstützten könnte, stehen schon Praxisräume in Storndorf bereit.

Die meisten Familienmitglieder hat Dieter Boß beim Arzt in Alsfeld untergebracht. Seine 86-jährige Schwiegermutter des Storndorfer Ortsvorstehers muss bis nach Groß-Felda fahren. Wie viele ehemalige Patienten von Klaus-Peter Albrecht müssen sie weitere Wege in Kauf nehmen, seit er sich zur Ruhe gesetzt hat. In Schwalmtal praktiziert damit nur noch Dr. Wolfgang Löschner in Brauerschwend. Auch er hat nur noch einige wenige Jahre bis zur Rente. Und ein Nachfolger für Albrecht ist noch nicht in Sicht, obwohl sich dieser seit Jahren darum bemüht hat.

„Odyssee Arztsuche"

„Momentan ist das für die Leute wie eine Odyssee durch den Vogelsberg, um einen neuen Arzt seines Vertrauens zu finden", verdeutlicht Boß. Einige hätten wahrscheinlich noch gar keinen. Andere seien auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, um einen Arzttermin in der Ferne wahrzunehmen. Und welcher Mediziner fahre im Gegenzug schon über 15 Kilometer für einen Hausbesuch?, gibt Bürgermeister Timo Georg zu bedenken.

Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Praxis bieten die Krankenkassen DAK und AOK. Mehr Hilfe fordert der Rathauschef hingegen von der Kassenärztlichen Vereinigung: Die Patienten sollten an die Hand genommen und ihnen erklärt werden, welcher Mediziner wo noch Kapazitäten freihabe. Vor allem ältere Menschen brauchen Hilfe. „Das ist ein wichtiger Punkt angesichts des demografischen Wandels." Seit geraumer Zeit bemüht sich die Kommune verstärkt um einen Mediziner für Storndorf. Und das, obwohl das eigentlich nicht ihre Aufgabe sei, betonte der Rathauschef. Landes- und Bundesregierung müssten die Voraussetzungen schaffen, dass junge Mediziner bereit sind, auf dem Land zu praktizieren. Für die Besetzung der Arztstellen sei die Kassenärztliche Vereinigung zuständig. „Wenn die KV nicht in der Lage ist, ihrer Aufgabe nachzukommen, dann sehen wir uns in der Verantwortung für unsere Bürger."

Dass die Kassenärztliche Vereinigung in engem Kontakt mit der Gemeinde Schwalmtal steht, bestätigte ihr Pressesprecher Karl Roth. Jedoch sei es nicht die Aufgabe der KV die Patienten an Ärzte zu vermitteln. Bei den Krankenkassen sei dies eine andere Sache. „Sie können das als Serviceleistung für ihre Versicherten tun, wir aber stehen nicht in Kontakt mit Patienten." Gleichzeitig betonte Roth auch, dass die KV natürlich ein Interesse daran habe, dass eine Arztstelle wieder besetzt werde. „Wir versuchen, sobald wir von Engpässen wissen, gezielt zu vermitteln." Dabei werde auch die wirtschaftliche Situation betrachtet oder der Frage nachgegangen: „Gibt es beispielsweise vergünstigte Praxisräume, um die Attraktivität vor Ort zu erhöhen?"

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