21. Juni 2013 - Ev. Kindergarten Storndorf

„Eine lustige Dorfpartie"

Kindergarten „Haus der kleinen Füße" feiert mit einer Wanderung durch das Dorf sein Sommerfest und den 775. Geburtstag des Dorfes

Zu einer „lustigen Dorfpartie" hatte der Kindergarten „Haus der kleinen Füße" die Kinder und deren Familien eingeladen. Es sollte auf eine kleine Reise in die Vergangenheit gehen. Nachdem die Mädchen und Jungen mit alten Liedern den Nachmittag eingeleitet hatten, überreichte Michael Krummeich, Vorsitzender des „Förderverein Kindergärten und Grundschule,Schwalmtals", einen Scheck von 400 €, der für Bücherregale in der neu geplanten Kinderbücherei gedacht ist. Dann begann, begleitet von Reiseführerinnen (den Erzieherinnen), der Weg zu den Orten, die von früher erzählen können.

So konnte man bei Friedhelm Linn hören, wie er im Storndorfer Dialekt die Geschichte vom Zappelphilipp vortrug. Und nicht nur die Kinder staunten, dass so einmal in Storndorf gesprochen wurde bzw. noch gesprochen wird.

Schulleiterin Anita Müller-Schulz zeigte, wie Unterricht in der Vergangenheit ausgesehen hat.

Weiter ging es zu dem Bauernhof der Familie Vierheller. Hier konnte man erfahren, dass in der Vergangenheit die Kinder ihren Eltern im Stall und auf dem Feld helfen mussten. Die Besucher konnten die Tiere im Stall beobachten, füttern und deren intensiven Geruch wahrnehmen.. Selbst für die Dorfbewohner war das sehr interessant, galt es ja auch noch die Tierstimmen zu raten.

Nun ging es zu dem „Oberen Brunnen" in der Windhäuser Straße, einen noch funktionierenden Schöpfbrunnen. Renate Jöckel wartete dort schon auf die Wanderer. Sie erzählte das Märchen vom Froschkönig und dann wurde – wie anno dazumal- echtes „Bornwasser" geschöpft, das natürlich auch probiert werden konnte.

Nächste Station war der „Hof", früher einmal ein Wasserschloss und Sitz der Herren von Storndorf. Heute saßen hinter der alten Scheune – fast wie im Märchen - Doris Werner und Christina Richter mit ihren Spinnrädern. Während die Schafe friedlich auf der Weide grasten, versponnen sie die Wolle zu Garn. Eine alte Kunst, die nicht mehr viele beherrschen. Auf einem alten Tisch konnte man entdecken, was man alles aus Wolle herstellen kann.

Nun ging es in die Kirche. Pfarrer Reinhard Helm freute sich über die vielen Besucher und gemeinsam mit dem Raben Abraxas machte er auf Einzelheiten in dem alten Gebäude aufmerksam. „Früher saßen die Männer oben, damit sie die Frauen beobachten konnten. Die Frauen mussten unten sitzen" war eine der Anekdoten aus der Vergangenheit, die er erzählte.

Vor dem alten Backhaus, hatte Waltraud Wenzl Kräuter und Pflanzen aufgebaut. Wie man mit Spitzwegerich, Löwenzahn und Brennnessel Krankheiten heilen konnte, erklärte sie kompetent ihren Zuhörern. Schließlich ist sie ja Kräuterfrau, die wie früher, mit altem Wissen über die Pflanzen, die Heilkraft der Natur nutzt.

Nach diesen sieben Stationen hatten die Teilnehmer so richtig Durst und Hunger. Am Kindergarten hatten der Elternbeirat schon ein Kuchenbüfett aufgebaut. Und dank der Kuchenspenden der Eltern und der Landfrauen konnten die Familien diese interessante „Partie durch das Dorf" gemütlich ausklingen lassen.

Besonders erfreulich ist, dass alle Helfer an den Stationen sich spontan bereit erklärt hatten, diese Reise in die Vergangenheit mit ihrem Wissen, ihrer Zeit und ihrem Tun zu unterstützen. Sie haben den Kindern so einen Blick in eine längst verflossene Zeit ermöglicht.