4. Januar 2023 - Porträts & Personalien

Quelle: OZ Alsfeld 03.01.2023

"Mr. Straßenbau" aus Schwalmtal geht in Ruhestand

Günter Herles verlässt nach 30 Jahren Hessen Mobil und lobt die gute Zusammenarbeit im Vogelsberg.

HerlesGünter Herles hat sich in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Foto: Günther Krämer

VOGELSBERGKREIS/SCHWALMTAL. Eine Straße vom Schwalmtaler Ortsteil Brauerschwend bis zur Münchener Allianzarena. Manchmal ist es kurios, wie genau sich darstellen lässt, was ein Mensch in seiner beruflichen Laufbahn geleistet hat. Im Falle von Günter Herles, dem Sachgebietsleiter Bau der Straßenverwaltungsbehörde Hessen Mobil in Schotten, sind Start- und Endpunkt der Route aber mit Bedacht gewählt. Denn der 64-Jährige ist nicht nur Fan des FC Bayern München, sondern vor allen Dingen fest in seinem Heimatort verankert. Die knapp 420 Kilometer zwischen Haustür und Stadion entsprechen dabei genau der Strecke, die er in seiner Karriere beackert hat. Zum Jahresende geht Herles nun in den Ruhestand, berichtet Hessen Mobil in einer Pressenotiz.

Gleich zwei Mal erhoben sich alle Gäste im Laufe des Abends sogar zu Standing Ovations. "Was hier stattfindet, hat es so im Vogelsberg noch nicht gegeben. Man müsste dir eigentlich ein Denkmal setzen", befand auch Helmut Klein, Dezernent für Planung und Bau - Mittelhessen und damit Vorgesetzter des Scheidenden bei Hessen Mobil. Wie hat es Herles geschafft, rundum einen derart positiven Eindruck zu hinterlassen?

Aufgewachsen im Vogelsberg, führte das Interesse für Bau und Technik den jungen Schwalmtaler zur Lehre in einer Alsfelder Baufirma mit den Zwischenstopps Bundeswehr und Bauingenieurswesen-Studium im Jahr 1990 zu Hessen Mobil. Für ganze zwölf Jahre sollte er die Straßenmeisterei in Grünberg leiten. "Das war spannend und interessant, ich habe das gerne gemacht. Aber ich wollte dann wieder mehr in die Praxis, was den konkreten Straßenbau angeht", berichtet Herles. Er wechselte nach Schotten zum Bereich Straßenbautechnik. Dort zeichnete er sich bald für verschiedene Autobahnabschnitte verantwortlich. Die Strecke der A5 zwischen Pohlheim, Fernwald und Reiskirchen wurde beispielsweise unter seiner Federführung saniert. "Oft mussten Entscheidungen getroffen werden. Ohne langes Zögern und Zaudern. Und dann musste man auch mit dem ganzen Rattenschwanz an Folgen leben, wenn die Entscheidung erst einmal getroffen war", blickt der 64-Jährige zurück.

Parallel dazu leitete Herles auch zahlreiche Sanierungsmaßnahmen im Kreis Gießen und auch immer öfter im Vogelsberg. Er war zudem Mitbegründer der jahrelangen Kooperation mit den Hessen-Mobil-Kollegen in Westhessen, um sich gegenseitig personell zu unterstützen.

Je öfter seine Behörde reformiert wurde, desto mehr agierte er schließlich "vor der eigenen Haustür". "An Bundesstraßen im Vogelsberg gibt es nirgendwo ein Stück, das nicht in Ordnung wäre", brachte es sein Vorgesetzter Helmut Klein in seiner Rede auf den Punkt.

Herles selbst nahm das viele Lob an seinem großen Abend durchaus stolz, aber auch etwas unangenehm berührt auf. "Die gute Zusammenarbeit mit Kommunen, mit Brückenbaukollegen, Straßenmeistereien und all den anderen Kollegen - ohne diese erfolgreiche Koordination kann auch ich allein nichts ausrichten", führte er bescheiden aus.

Neues sehen, Neues wagen: Das sei schon immer sein innerer Antrieb gewesen. Und der zeigte sich auch in der Berufswelt. "Bitte nicht immer den gleichen Trott. Die Welt bleibt nicht stehen, wir sollten es bei Hessen Mobil also auch nicht", erklärte er seine nimmermüde Motivation für durchdachte Experimente im Straßenbau. Ein paar erfolgreiche Beispiele hierfür wären das inzwischen aufgrund neuer Bundesrechnungshofregularien eingestellte Kaltrecycling-Verfahren KRC, von dem viele Kreis- und Landstraßen in Mittelhessen profitiert haben. Und zuletzt brachte Herles eine neuartige Konservierungsmaßnahme nahe Alsfeld auf den Weg. Dort präsentierte er kürzlich auch noch die vielversprechende Auswertung eines Pilotprojekts zur Schadstoffreduzierung in der Luft mithilfe eines speziellen Granulats im Straßenbelag. Die Liste ließe sich um einiges erweitern.

"Wir hätten gerne mehr vom Schlag Günter Herles", war das Fazit des Ersten Kreisbeigeordneten Jens Mischak (CDU). Herles habe immer nach Lösungen gesucht und nicht nach Gründen, warum etwas nicht gehe.

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