24. Juli 2015 - Porträts & Personalien

Quelle: OZ Alsfeld, 24.07.2015

Einer mit ansteckender Fröhlichkeit

GEBURTSTAG Helmut Keipp aus Vadenrod wird heute 85 Jahre alt / In vielen Ehrenämtern aktiv / 100 Ausflugsfahrten organisiert

Keipp Helmut small

Helmut Keipp widmet seinem Garten viel Zeit. Außer heute, da feiert er seinen 85. Geburtstag. Foto: mpe

VADENROD (mpe). Ansteckend ist sie, diese Art von Humor und Fröhlichkeit. Wie Helmut Keipp dort hinter dem Haus im Dorf über Vadenrod zwischen seinen selbst gezüchteten Stockrosen steht und berichtet: „Seit einigen Jahren gehören Malven und Akelei zu meinem Lieblingshobby im Garten!" Und es scheint, als ob sich die prächtigen Blüten für den heutigen Tag genau richtig in Schale geworfen haben. Weithin leuchtet das Pink-Rosa, ein brillantes Hoch auf den großen Tag: Heute feiert Helmut Keipp seinen 85. Geburtstag. Ein Mann, der bis jetzt sein Tun und Wirken in den Dienst von Familie, Allgemeinheit und Kirche gestellt hat.

Geboren wurde er als zweites von drei Geschwistern in dem Bauerngehöft, das er auch heute noch mit seiner Frau Gerda bewohnt. Schon früh als Kind hieß es helfen in der elterlichen Landwirtschaft. Als kleiner Knirps mit zwei Händen fest das Rad der Futtermühle packen und die weich gekochten, warm duftenden Runkelrüben durchdrehen. Kartoffeln darunter quetschen, ein bisschen Schrot dazu, fertig war das Futter für die „Säu".

Im Winter Brennholz ins Haus tragen, im Sommer Kühe auf der Weide hüten. Wenn sie mal durchgingen bei Gewitterluft und zu arger Fliegenplage, gehörte das eben zum Leben dazu. Hühner pickten ihre Körner damals noch gemütlich auf der Dorfstraße oder auf der „Miste". In der achtklassigen Volksschule in Vadenrod, in der alle Schüler in einem Raum unterrichtet wurden, feierte der Haselnussstecken des Lehrers des öfteren am Tag fröhliche Urständ. Hatte der Schulmeister am Abend zuvor jemand von den Schülern erwischt, der nach Einbruch der Dunkelheit noch nicht „in seinem Bau" war, setzte es am nächsten Morgen was. Vor der Klasse.

Helmut Keipp besuchte später die Berufs- und die Landwirtschaftsschule in Alsfeld. 1947 zog der damals 17-Jährige zu einem Onkel nach Wallenrod, um dort in der Landwirtschaft zu helfen. Zeiten, in denen er auch Posaune spielte im dortigen Musikverein. Seine Frau Gerda lernte er kennen, 1955 wurde geheiratet. Sechs Jahre später zog die Familie - inzwischen mit zwei Söhnen - wieder zurück in das Elternhaus von Helmut Keipp nach Vadenrod. Später wurde die Tochter geboren.

Jeweils morgens um vier war die Nacht zu Ende. Gemeinsam mit Ehefrau Gerda ging es in den Stall zum Melken, um sechs Uhr begann die Arbeit bei der Firma Leiter-Krause in Altenburg. 17 Jahre lang. „Nebenbei" engagierte sich Helmut Keipp in den Vereinen von Vadenrod, darunter acht Jahre als Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr. 16 Jahre war er tätig in der Gemeindevertretung von Schwalmtal, davon acht als Ortsvorsteher von Vadenrod, 36 Jahre im Kirchenvorstand von Vadenrod, 25 Jahre in der Kirchensynode des Dekanats Alsfeld. Ein Ehrenamt, das Einiges an Diplomatie verlangt und bei dem man nicht selten zwischen alle Stühle katapultiert wird, übte Helmut Keipp 17 Jahre aus: Als Wildschadenschätzer für die Gemeinde Schwalmtal. Bis heute leitet Helmut Keipp die Ehren- und Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehren im Schwalmtal, stellvertretender Vorsitzender ist er bei der Ehren- und Altersabteilung auf Kreisebene.

Über 100 Ausflugsfahrten für Feuerwehr und Kirche hat er mit Begeisterung organisiert. „In alle Himmelsrichtungen ging es, hat Spaß gemacht und es hat Gott sei Dank immer alles geklappt!" Noch lebhaft in Erinnerung: die Heimfahrt von einem Ausflug nach Eisenach. Als nach ein paar Kilometern auf der Autobahn einer feststellte, dass jemand Fremdes neben ihm saß. Wohl verwechselt hatte die Dame den Bus, wurde aber netterweise von der Polizei in Bad Hersfeld in Empfang genommen und wieder in die richtige Richtung gebracht.

Solche witzigen und spritzig erzählten Anekdoten bedeuten nicht, dass auch schwere Schatten auf dem Leben der beiden Eheleute Helmut und Gerda Keipp liegen. Dazu gehört, dass einer der beiden Söhne auf Montage in Taiwan mit 53 Jahren plötzlich starb. Ebenso wie ein Enkel 2004 mit 24 aus dem Leben schied.

Derzeit gibt es wieder einmal viel Arbeit in dem großen Garten. Außerdem unterstützt das Geburtstagskind seine Frau, die seit einer Erkrankung am Schultergelenk sehr eingeschränkt ist. Abends ist es oft so: Zunächst werden die Hühner zugemacht. Dass nicht wie im vergangenen April der Fuchs kommt und alle in die ewigen Jagdgründe befördert. Mucki, die schöne dreifarbige Katze, wird versorgt. Abendessen. Danach beginnt Helmut Keipp in Atlanten und Straßenkarten zu stöbern, während seine Frau sich ins Rätselraten vertieft. Nur heute wird dafür keine Zeit sein. Wohl kaum abreißen wird die Schar der Gratulanten. Darunter auch Sohn und Tochter, zwei Schwiegertöchter, Schwiegersohn und fünf Enkel.

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