1. Oktober 2019 - Heimische Wirtschaft

Quelle: OZ Alsfeld 01.10.2019 - Von gkr

Neue Entwicklung aus Storndorf: Löschen per Knopfdruck

Stehr Ideenschmiede stellt in Storndorf Löschsystem für Erntemaschinen vor.

 demonstration.loeschanlage

Das neue Hochdruck-Wasser-Lösch-System aus dem Hause Stehr. In Sekunden wird das Feuer gelöscht. Foto: Krämer

STORNDORF - Die Ideenschmiede Stehr aus Storndorf hat ein Feuerlöschsystem für Erntemaschinen konzipiert. Über eine Hochdruckwasserpumpe mit Hydraulikantrieb wird Wasser aus dem mitgeführten Behälter zur Brandlöschung eingesetzt. Die neue Idee wurde nun auf dem Gelände des Unternehmens vorgestellt.

Jürgen Stehr, Chef von Spezialmaschinen Stehr, habe schon einige Zeit daran gearbeitet, diese "gefährliche Situation" bei Bränden von Erntemaschinen wie Ballpressen, technisch in den Griff zu bekommen und damit zu lösen. "Jetzt ist es geschafft", sagte Stehr. Und deshalb hatten die Firma zu einer Informationsveranstaltung unter dem Motto "Löschen mit Druck" eingeladen. Zahlreiche Interessenten waren zum Stehrodrom gekommen, um zu sehen, wie die Lösung funktioniert. Einige Zuschauer sahen in dieser Art der Brandbekämpfung "eine Pionierarbeit für Teile des Brandschutzes".

Jürgen Stehr erklärte seine neue Entwicklung. "Die Lösung ist einfach, aber nicht alltäglich. Über eine von der Schlepper-Hydraulik angetriebene Hochdruckwasserpumpe wird ein Druck von über 180 bar erzeugt und bis zu 150 Liter Wasser in der Minute über Hochdruckvernebelungsdüsen, die über Leitungen an der Maschine installiert sind, in das Gehäuse eingeblasen". Dabei entstünden ultrafeine Wassertröpfchen. Diese entziehen dem Feuer Energie und Sauerstoff. Gleichzeitig werde damit eine gewaltige Reaktionsoberfläche erzeugt und es komme zu einer extremen effizienten Kühlung, so Stehr. Da der Wasserdampf ein mehr als tausendfach größeres Volumen als das Wasser habe, werde der Sauerstoff direkt am Brandherd verdrängt. "Und ohne Sauerstoff brennt kein Feuer. Dem Feuer wird seine Energie entzogen", erläuterte der Unternehmer. All das geschehe mit einem Knopfdruck durch den Traktorfahrer, der dadurch das "Hochdruck-Wassernebel-Löschsystem" auslöse. Zusätzlich könne das Feuer über ein Umschaltventil durch ein Hochdruckstrahlrohr direkt von außen gelöscht werden.
Notwendig für dieses Löschsystem sei ein Wassertank, der in unterschiedlicher Größenordnung je nach Einsatz der Geräte, an der Frontanbauhydraulik des Schleppers angebracht und angeschlossen wird. "Eigentlich eine ganz einfache und logische Wirkungsweise", sagte Stehr. "Aber auf die Idee und die Umsetzung kommt es an." "Mit dem Knopfdruck und der Einschaltung der Löschvorrichtung könnte auch ein Alarmsystem für den Notruf 112 zur Leitstelle mit gleichzeitiger GPS-Übermittlung des genauen Standortes ausgelöst und damit doppelter Brandschutz bei einem Flächenbrand ausgelöst werden."

Die Grundausstattung fange bei 15 000 Euro an, erhöhe sich entsprechend der Größe des Wassernebel-Lösch-Systems und der dafür benötigten Anbaue, so Steher, der von einem "riesigen Interesse" sprach. "Kurz nachdem die Neuheit ins Internet gestellt wurde, verzeichneten wir über 100 000 Klicks. Das System ist, wie alle über 80 Erfindungen, bereits bei dem Patentamt in München angemeldet. Mit den ersten Produktionen haben wir begonnen." Er geht davon aus, dass das Interesse in den nächsten Monaten erheblich zunehmen wird. "Aber mehr 2000 Hochdruck-Wassernebel-Löscheinrichtungen für Schlepper können wir im Jahr nicht bauen. Danach müssen wir uns etwas einfallen lassen".

Nicht nur Landwirte, sondern auch Versicherungen dürften sich für diese technische Neuheit interessieren. Denn in den letzten Jahren seien für viele Brandschäden hohe Versicherungssummen aufzubringen gewesen. Und so rechnet nicht nur Erfinder Jürgen Stehr, sondern auch die Landwirte damit, dass mit diesem neuen Feuerlöschsystem die Versicherungsprämien reduziert werden können.

Eine weitere Neuheit aus der "Ideenschmiede" kündigte Jürgen Stehr schon an. Die Beseitigung von Feinstaub. Mit einem ähnlichen System soll der Feinstaub, der auf den Straßen, und insbesondere bei Starts und Landungen auf dem Flughafen entsteht, und die Gesundheit schädigt, entfernt werden. "Die Probeläufe sind nach Gesprächen mit Fraport in Frankfurt angedacht. Ganz einfach: Feinstaub wegsaugen, in den Kanal spülen. Problem gelöst". So stellt sich Stehr die Umsetzung seiner in der Entstehung befindlichen Entwicklung vor.

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