20. Dezember 2012 - Ortsbeirat

Bürgerdialog (fast) ohne Bürger

Nur sechs Storndorfer folgten der Einladung des Ortsbeirates zum Thema "Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für das DGH Storndorf" - 2 Kommentare (siehe unten)

Vom August nächsten Jahres an haben Eltern von Kleinkindern unter drei Jahren (U3) den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Um diesem Rechtsanspruch gerecht zu werden, muss auch im Storndorfer Kindergarten eine dritter Gruppenraum zur Verfügung gestellt werden. Erste Überlegungen sahen eine Aufstockung über dem bereits bestehenden Anbau vor. Trotz staatlicher Zuschüsse des Landes Hessen müsste Schwalmtal bei einer solchen Baumaßnahme erhebliche Mittel aufbringen. Bei der Suche nach kostengünstigeren Lösungen wurde die Idee geboren, den Kleinen Saal und die dazugehörige Küche in den Kindergarten zu integrieren.

Diesen Vorschlag und weitere geplante Nutzungsänderungen (siehe unten) im Bereich des DGH wollte der Ortsbeirat am letzten Donnerstag der Öffentlichtkeit vorstellen und in einem Dialog mit den Bürgern  Alternativen und Optimierungsmöglichkeiten suchen. Leider folgten dem Aufruf des Ortsbeirates nur ganz, ganz wenige Storndorfer. "Entweder haben die Storndorfer kein Interesse oder sie setzen großes Vertrauen in das Handeln der verantwortlichen Entscheidungsträger". Mit diesen Worten versuchte Bürgermeister Georg in seiner kurzen Begrüßungsansprache die schwache Beteiligung zu erklären. Auch Ortsvorsteher Boss, der die Versammlung leitete, zeigte sich enttäuscht über die geringe Resonanz.

Ganz im Gegensatz zu der quantitativen Beteiligung entwickelte sich unter den erschienenen Bürgern, den Mitgliedern des Ortbeirates (D. Boss, E. Völck, I. Pliska, H. Peppler, H. Schott) und den Mitgliedern des Gemeindevorstandes (A. Päbler, Bgm. Georg) eine lebhafte Diskussion, in der äußerst konstruktiv die von Bürgermeister Georg vorgetragenen Pläne, die sich mit den in der Einladung zum Bürgerdialog formulierten Eckpunkten deckten, aufgegriffen und bewertet wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Entscheidungsträger keinesfalls festgelegt sind, sondern eine Gesamtlösung anstreben, die kostengünstig ist und die die Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt.

Zunächst ging Georg auf die Ausgangslage ein:

  • Der Kindergarten benötige zusätzliche Räume für Krippenplätze.
  • Die Gemeinde Schwalmtal müsse ein Gemeindearchiv einrichten.
  • Das Foyer sei in einem schlechten baulichen Zustand. Finanzielle Mittel für die Renovierung des Foyers seien bereits im Haushaltsplan 2012 eingestellt worden.
  • Die Nutzungsfrequenz  des Kleinen Saales und der Kegelbahn sei erheblich zurückgegangen.
  • Der Große Saal/Turnhalle müsse renoviert werden.

Anschließend erläuterte er die Sichtweise und die Pläne des Orts­beirates und des Gemeindevorstands:

  • Die zukünftige Nutzung des DGH Storndorf könne nach Ansicht des Ortsbeirates und des Gemeindevorstandes nur im Rahmen einer Gesamtbe­trachtung sinnvoll geregelt werden. Dabei solle insgesamt eine bessere Auslastung der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten und damit eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit erreicht werden.
  • Folgende Pläne stünden zur Diskussion:
    • Kleiner Saal inkl. Küche wird für die Erweiterung des Kindergartens genutzt.
    • Dafür Sanierung und Funktionsverbesserung Großer Saal und Turn­halle.
    • Einrichtung des Gemeindearchivs in dem momentan als Schieß­stand genutzten Raum.
    • Kegelbahn wird zukünftig als Vereinsraum für den Schützenverein genutzt.
    • Kostengünstige Sanierung des Foyers.

Im Kleinen Saal wären nur kleinere Umbaumaßnahmen notwendig und auch für die Anbindung an die bestehenden Kindergartenräume existiere schon ein konkreter Vorschlag: Ein zusätzliches Treppenhaus wäre teuer und würde sowohl im Kleinen Saal als auch im Kindergarten Grundfläche erfordern. Deshalb strebe man an, das bisherige Treppenhaus des DGHs als Aufgang zu benutzen und durch eine Überdachung zwischen DGH und dem Multifunktionsraum des Kindergartens eine Verbindung zwischen dem bisherigen Haupteingang des Kindergartens und dem rückwärtigen Eingang zum Treppenhaus des DGHs herzustellen.

Unter den Versammlungsteilnehmern war man sich einig, dass der Wegfall des Kleinen Saales als Veranstaltungsraum zu verschmerzen sei, wenn im Gegenzug der Große Saal aufgewertet würde. Diskussionen über die Errichtung von beweglichen Trennwänden im Großen Saal zur Abgrenzung von kleineren Räumen führten allerdings zu der Erkenntnis, dass diese Maßnahme zu kostenaufwendig sei, zumal für mittlere Veranstaltungen das DGH Vadenrod gemietet werden könne.

Längere Zeit beschäftigte man sich mit dem Foyer. Der Vorschlag eines Bürgers, anstelle des Foyers einen Wintergarten zu errichten, stieß auf Gegenliebe. Sowohl Bürger als auch Entscheidungsträger sahen darin mehrere Vorteile: Der Wintergarten könne als Veranstaltungsraum genutzt werden. Außerdem könne man so Tageslicht in den Großen Saal hineinbringen. Man müsse lediglich Glastüren einsetzen und prüfen, ob kleinere Durchbrüche für eine Verglasung möglich sind. Schiebetüren an der Längsseite des Wintergartens würden den Raum nach außen öffnen und es möglich machen, bei Veranstaltungen im Sommer die Rasenfläche  vor dem DGH -dort wo der 1988 gepflanzte Dorfbaum steht- einbeziehen zu können.

Die Bestuhlung könne im Aufenthalts- und Geräteraum des Blasorchesters der Schützen untergebracht werden. Zum Ausgleich könnten die Schützen den Materialraum (in etwa ehemalige Wäscherei) des Kindergartens erhalten. Das Spielgerät des Kindergartens erhielte dann seinen Platz in der Blockhütte auf dem Spielplatz.

Den Wegfall der Kegelbahn zugunsten des Schießstandes für den Schützenverein bewerteten die Anwesenden als verschmerzbar, zumal die Kegelbahn nur noch wenig genutzt werde und der Gemeinde der jetzige Schießstand als Archivraum zur Verfügung stünde.

Fazit:

  • Durch die angedachten Nutzungsänderungen im Bereich des DGH-Storndorf könnte dringend notwendiger Raum für Kindergarten und Archivraum ohne größere Baumaßnahmen bereit gestellt werden, indem wenig genutzte Gemeinschaftsräume (Kleiner Saal, Kegelbahn) umgewidmet werden.
  • Die dadurch gesparten Steuergelder könnten in den ohnehin renovierungsbedürftigen Großen Saal gesteckt werden. (Im Großen Saal/Turnhalle stehen neben "kosmetischen" Verbesserungen insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz an.)
  • Da das jetzige Foyer ebenfalls saniert werden muss, hielten sich die Kosten für den angesprochenen Wintergarten in Grenzen. Außerdem wäre dieser Wintergarten ein attraktiver Raum für kleinere Veranstaltungen.

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Kommentar 1

2012-12-21

GGF liegt es auch daran, dass man es zeitlich einfach nicht hin bekommt an der Veranstaltung teil zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Genehr

Kommentar 2

2012-12-30

Schade...
in der Vorweihnachtszeit sind bei mir die Minuten schon knapp, geschweige denn die Stunden. Terminierung war aus meiner Sicht sehr unglücklich.
Natürlich muss ein dritter Gruppenraum gefunden werden.

Ich frage:
Warum wurde der kleine Saal in letzter Zeit angeblich weniger genutzt?
War die Küchenrenovierung und die Installation des Aufzugs nicht ganz zu Ende gedacht? Oder gar eine Fehlinvestition?
Warum wurde für die Nutzung mit Küche überhaupt nicht geworben? Familienfeiern, Vereinsfeiern, Verkostungen von Storndorfer Produkten..... Hier liegt viel Potential!!!
Besonders schade finde ich, dass im Gesangverein eine leicht getrübte Stimmung zu vernehmen ist. Wo soll demnächst geprobt werden? Ist das das "Aus" für den Gesangverein?

Vielleicht wird durch mein Kommentar das Interesse an der Diskussion um das Nutzungskonzept etwas angeschoben.

Viele Grüße

Peter Hamel
-- 
Dr. Peter Hamel
Windhäuser Str. 23
36318 Schwalmtal
Tel 06630/919013


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