02. Januar 2016 - Interkommunale Zusammenarbeit

Quelle: OZ Alsfeld, 02. Jan. 2016

Für die Bürger ändert sich nichts

ÜBERBLICK Der Gemeindeverwaltungsverband der Kommunen Schwalmtal, Romrod, Feldatal und Grebenau startet zum Jahreswechsel

buergermeister

Ein Glas Sekt auf den hessenweit ersten Gemeindeverwaltungsverband: die Bürgermeister Timo Georg, Lars Wicke, Dr. Birgit Richtberg und Dietmar Schlosser (von links). Bild: Galle-Schäfer

VOGELSBERGKREIS (red). Mit dem Jahreswechsel ist der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) der Kommunen Schwalmtal, Romrod, Feldatal und Grebenau als erster seiner Art in Hessen offiziell gestartet. Was das für die Mitarbeiter der vier Verwaltungen und die Bürger der Kommunen bedeutet, in welchen Schritten die Umsetzung nun erfolgt und wie groß der Verband überhaupt ist, zeigt die folgende Aufstellung.


„Technische Daten"


 Wie viele einzelne Ortsteile gehören dem GVV an?

In den vier beteiligten Kommunen gehören 28 Ortsteile dazu.

gemeindeverwaltungsverband

Hier klicken für größere Karte! -  Grafik: Kulturverein Storndorf

Wie viele Einwohner leben in den vier Großgemeinden?

Zusammen sind es ungefähr 10500.

Wie viel Quadratkilometer umfasst die Gemeindefläche?

Insgesamt rund 220 Quadratkilometer. Das entspricht 47 Einwohner pro Quadratkilometer. Im Vergleich: Frankfurt erstreckt sich auf einer Fläche von 248 Quadratkilometer mit 2890 Einwohner pro Quadratkilometer.

Größte Entfernung zwischen zwei Dörfern?

36 Kilometer liegen zwischen Stumpertenrod und Wallersdorf. Aber kein Bürger muss wegen des Gemeindeverwaltungsverbandes diese Strecke fahren.


Zur Verwaltung


Wie viele Mitarbeiter sind insgesamt in den vier Rathäusern beschäftigt?

In der Verwaltung gibt es derzeit 21,5 Vollzeitplanstellen.

Was ändert sich für sie ab dem 1. Januar?

Nichts.

Müssen sie in naher Zukunft ihren Arbeitsplatz wechseln? Oder ihren Fachbereich?

Zuerst einmal wird jetzt gemeinsam mit den Mitarbeitern eine neue Organisationsstruktur geschaffen und es werden Arbeitsabläufe neu definiert. Die Mitarbeiter werden dann in diese neue Struktur und ihre künftigen Aufgaben hineinwachsen. Die Wünsche der Mitarbeiter sollen natürlich bei dem Zuschnitt und dem Standort des neuen Arbeitsplatzes berücksichtigt werden.

Welche Vorteile bringt der GW den Mitarbeitern?

Neben den am Anfang sicherlich mit Unsicherheit verbundenen Neuerungen, werden die Vorteile für die Beschäftigten deutlich zutage treten: Die Beschäftigten werden in Zukunft die Möglichkeit haben, sich in ihrem durch Spezialisierung enger zugeschnittenen Fachbereich ein fundiertes Fach- und Spezialwissen aufzubauen. Das hat zur Folge, dass Rechts- und Verfahrensanderungen künftig viel leichter und stressfreier umgesetzt werden können, weil die Mitarbeiter einfach tiefer in der Materie sind. Ein ganz großer Vorteil ist auch die künftig vollumfängliche Vertretung der Beschäftigten im Urlaubs- und Krankheitsfall. Bislang müssen Vorgänge oft solange unbearbeitet bleiben, bis der zuständige Mitarbeiter wieder zurück im Dienst ist.


Die Bürger


Was ändert sieh für den einzelnen Einwohner?

Der Gemeindeverwaltungsverband wird als Servicedienstleister im Hintergrund die Verwaltungsaui'gaben für die Mitgliedskommunen erbringen. Somit wird der Bürger den Verband kaum wahrnehmen, beispielsweise wird der Schriftverkehr auch künftig unter dem Briefkopf der jeweiligen Gemeinde stattfinden. Dies ist so, da die Gemeinde keine Aufgaben abgibt, sondern nur die verwaltungsmäßige Durchführung der Aufgaben auf den Verband überträgt. Als positiven Aspekt für den Bürger erhoffen sich die vier beteiligten Bürgermeister eine bessere Verfügbarkeit des Personals durch bessere interne Vertretungsregelungen. Das Bürgerbüro an jedem Verwaltungsstandort wird sich serviceorientiert als erste Anlaufstelle um alle Anliegen der Bürger kümmern.

Wichtig ist aber eines: Die Verwaltungsaufgaben werden erst dann durch den Verband erbracht, wenn die Arbeitsfähigkeit durch entsprechende Umstrukturierungen hergestellt ist. Diese Umstellung wird aufgrund der Vielfalt und Komplexität der Prozesse geraume Zeit in Anspruch nehmen. Sobald eine Verwaltungsdienstleistung von den Kommunen auf den Verband übergeht, werden die Bürger darüber rechtzeitig und umfassend informiert.

Muss er für gemeindliche Leistungen mehr bezahlen?

Nein.

Werden Abgaben/Beiträge/Steuern an andere Gemeinden angepasst und dadurch erhöht?

Nein, erstens behält jede Kommune ihre Entscheidungskompetenz über die eigenen Gemeindeabgaben und zweitens gibt es keinerlei Notwendigkeit die Abgaben anzugleichen.

Müssen Bürger künftig in ein Rathaus einer Nachbargemeinde fahren, um einen Personalausweis zu beantragen?

Nein, wie bereits erwähnt, wird es an jedem Standort ein Bürgerbüro geben. Dort werden die häufig nachgefragten Dienstleistungen - und zu denen gehört auch der Personalausweis - angeboten. Die Bürger müssen also nicht in die Nachbargemeinde fahren, können es aber, wenn sie es wünschen. Denn sobald die neue Struktur steht und die Arbeitsabläufe angepasst sind, kann der Ausweis auch in der Nachbargemeinde beantragt werden. Das verbessert die Verfügbarkeit der Verwaltung und damit Servicequalität für unsere Bürger.

Also noch einmal: Für den einzelnen Einwohner bleibt „sein" Rathaus die erste Adresse?

Ja, ohne wenn und aber.


Die Parlamente


Bleiben die Gemeindeparlamente in ihrer jetzigen Form bestehen?

Ja

Welche Entscheidungen treffen sie künftig noch?

Nach der hessischen Gemeindeordnung treffen die Gemeindevertretungen beziehungsweise die Stadtverordnetenversammlungen alle wichtigen Entscheidungen in der Kommune. Daran ändert sich durch die Gründung des Gemeindeverwaltungsverbandes nichts. Der Verband hat mit seinen Mitarbeiterinnen die Parlamentsbeschlüsse verwaltungsmäßig vorzubereiten und umzusetzen.

Und zum Schluss: die Vorteile des GW?

Die Durchführung der Verwaltungsaufgaben durch den Gemeindeverwaltungsverband bietet eine Chance für kleine Kommunen die in Menge und Komplexität ständig steigenden Verwaltungsanforderungen zu bewältigen, ohne dabei ihre Eigenständigkeit aufzugeben.

 

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