14. August 2019 - Gruppenpfarramt

Quelle: Gemeindebrief 3-2019 - Beatrix Dymianiw

Jubiläumsfahrt des Gruppenpfarramts nach Eger

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Gemeinsam in der Friedenskirche zum Abschlussgottesdienst (nicht abgebildet: Marianne Wedmann)- Fotos: G. Dymianiw

Vom 14. bis 16. Juni zu Gast im tschechischen Cheb

Groß war die Freude, als man sich bei herrlichem Sonnenschein in Storndorf am Sportplatz zur Gruppenpfarramtsfahrt nach Eger traf. Viele waren erstaunt, dass so viele Bekannte mitkamen und begrüßten sich herzlich. „Schön, dass du auch dabei bist!“ Man fühlte sich gleich wie in einer großen Familie, eben der Gruppenpfarramtsfamilie.

Die Reisegruppe bestand aus 36 Teilnehmern im Alter von einem Jahr bis 85 Jahren — wenn das nicht generationenübergreifend ist! Besonders hervorzuheben ist dabei, dass zwei junge Mädchen aus Ober-Ohmen unbedingt mitfahren wollten, um zu sehen, was mit der Kollekte des Pfingstgottesdienstes am Totenköppel vor zwei Jahren erreicht werden konnte.

Die Fahrt Richtung Eger verging wie im Flug und die Speisekarte für die Essenbestellung am Abend schaffte es durch die vielen Gespräche kaum, rechtzeitig zu allen Teilnehmern zu gelangen. Im Landwirtshaus im fränkischen Himmelkron konnten alle ein sehr schmackhaftes Abendbrot zu sich nehmen. Gleich neben der Frankenfarm liegt die Autobahnkirche St. Christophorus Himmelkron. Die Gruppe nutzte den Aufenthalt zur Besichtigung und überzeugte sich durch das Singen eines Kanons von der besonderen Akustik des Kirchenraumes. Für einige war es der erste Besuch einer Autobahnkirche.

Am späten Abend wurde Eger erreicht und die Teilnehmer bezogen in zwei Hotels im Innenstadtbereich ihr Quartier für die beiden Nächte. Zu später Stunde traf man sich ohne große Absprachen noch einmal vor dem Hotel, um dann in einem der umliegenden Lokale das erste tschechische Bier zu genießen.

Geschichte der Egerer Kirchengemeinde und der Böhmischen Brüder in Tschechien

Am Samstagmorgen erhielt die Reisegruppe einen informativen Einblick durch Pfarrer Petr Tomášek über die Situation der Kirchengemeinde, der Renovierung der evangelisch-Iutherischen Friedenskirche und der Böhmischen Brüder in Tschechien. Vieles ist dort anders als bei uns. Die Kirchengemeinde besteht insgesamt nur aus 40 Mitgliedern, es gibt keine Kirchensteuer. Für die Gemeinden in Tschechien ist es eine große Kraftanstrengung zunehmend mehr Anteil an den Pfarrergehältern aufzubringen und die Erhaltung der Gebäude zu stemmen. Man freut sich über jede Unterstützung. Das Geld aus dem Gruppenpfarramt 2017 wurde vor allem für die Wiederinstandsetzung der Statik der Kirche verwendet.

Zum Mittagessen waren Plätze in einem sehenswerten Haus aus dem 16.Jahrhundert direkt am Marktplatz reserviert. Hier genossen alle die gute böhmische Küche, z. B. bei Braten mit Knödeln und Kraut und zum Abschluss Palatschinken, Eis und Sahne.

Essen bei Fortuna small

Mittagessen im „Restaurace Fortuna“ unter Gewölbestreben in der Innenstadt von Eger.

Besuch des Konzentrationslagers Flossenbürg

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Eine Gedenktafel am Hinrichtungsplatz des Konzentrationslagers erinnert heute an sechs Männer, die am 9. April April 1945 in Flossenbürg erhängt wurden.

Nachmittags besuchte die Gruppe das Konzentrationslager Flossenbürg auf bundesdeutscher Seite. Die Führung in zwei Gruppen hinterließ einen tiefen Eindruck, da die beiden Führerinnen sehr persönliche Eindrücke mitteilten. Auch der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer wurde hier am 09.04.1945 ermordet.
Obwohl unausgesprochen, war allen bewusst, dass sich ein solches Unrecht in der Geschichte nicht wiederholen darf und dieser Ort als europäischer Erinnerungsort erhalten bleiben muss.

Eine Gedenktafel am Hinrichtungsplatz des Konzentrationslagers erinnert heute an sechs Männer, die am 9. April April 1945 in Flossenbürg erhängt wurden.

Am frühen Abend unternahm die Gruppe noch einen kleinen Stadtrundgang in Eger, der über den Marktplatz, dem Stöckelkomplex mit elf Kaufmannshäusern zur St. Nikolaus Kirche und durch die Fußgängerzone mit ihrer Zeitachse führte. Anschließend aß man gemeinsam zu Abend und genoss in den Altstadtgassen die tschechische Gastfreundschaft.

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Marktplatzpanorama von Eger mit dem Rolandbrunnen von 1528. Seit 1591 trägt er als Zeichen für die Stadtrechte eine steinerne Statue des Ritters Roland.

Erster Gottesdienst nach der Kirchenrenovierung

Am Sonntagmorgen war der Gottesdienst in der innen neu renovierten Kirche ein besonderer Höhepunkt der Reise. Musikalisch umrahmt durch den Posaunenchor Ober-Breidenbach / Storndorf mit Unterstützung von Bläsern aus Hopfgarten war dieser Gottesdienst sowohl für die tschechische Kirchengemeinde als auch für die Reisegruppe etwas ganz Besonderes. Pfarrer Tomášek hielt den Gottesdienst in Deutsch und Tschechisch. Es ist auch eine interessante Erfahrung eine Sprache zu hören, die für deutsche Ohren sehr fremd klingt.

Im Anschluss waren alle, wie bei dem Böhmischen Brüdern üblich, zum Kirchenkaffee mit selbstgebackenem Kuchen in den Gemeindesaal eingeladen.
Und schon musste die Heimreise angetreten werden. Gleich hinter der Grenze kehrte man zum Mittagessen beim Kapplwirt in Waldsassen ein. Hier steht auch die katholische Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit, die an diesem Sonntag ihren Namenstag feierte.

Auf dem Vorplatz der Kappl hatten viele Händler ihre Verkaufsstände aufgebaut und boten Makronen und andere Süßigkeiten, Kinderspielzeug, Haushaltswaren, Kleidung, Flechtkörbe, Bratwürste usw. an. So konnte die Reisegruppe auch eine katholische Tradition kennenlernen.

Mit vielen Eindrücken, neuen Informationen und guten Kontakten kehrten alle in ihre Dörfer zurück.

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