Im Sängerkrieg

MUSICAL Schwalmtaler Grundschüler zeigen Stück von James Krüss und die "Goldene Gans" der Gebrüder Grimm

BRAUERSCHWEND - (lb). "Sängerkrieg der Heidehasen" in Brauerschwend: Auch in diesem Jahr beendeten die Theater-AGs der Schwalmtaler Cornelia-Funke-Schule ihre Schulsaison mit großem Theater. Ein besonderes Sahnestück aber war dieses Mal die Inszenierung eines Kinder-Mini-Musicals.

Mit vollem Tatendrang brachten die Storndorfer Kinder in zwei Vorstellungen die Handlung vom "Sängerkrieg der Heidehasen" nach James Krüss auf die Bühne und konnten mit ihren schauspielerischen und gesanglichen Leistungen sowohl bei ihren Angehörigen punkten, als auch in einer gesonderten Schulaufführung. Als gute Schauspieler überzeugten ebenso die Brauerschwender Schüler mit ihrer Interpretation der "Goldenen Gans" von den Gebrüdern Grimm.

Turbulent ging es zu auf der hölzernen Bühne der örtlichen Volkshalle - zur Theaterveranstaltung extra umgewandelt in ein großes Hasenreich. Während der Schulchor von Lehrerin Sabine Hess die Rolle des singenden Erzählers übernahm, schlüpften die jungen Schauspieler um Antje Kretschmer in die verschiedenen Rollen der Mümmelmänner und zeigten recht eindrucksvoll, dass das Singspiel auch 50 Jahre nach seiner Entstehung weder bei Kindern noch bei Erwachsenen an Frische und Witz verloren hat.

Handlung: In der Hauptstadt des Reiches von Hasen und Kaninchen sollte im Rahmen eines Gesangwettbewerbs der "Sängerkrieg der Heidehasen" stattfinden, wobei dem Sieger die hübsche Königstochter als Gemahlin winkte. Der junge Hase Lodengrün hatte sich bereits in die Prinzessin verliebt, somit war klar, dass er sich an dem Wettstreit beteiligen wollte. Dafür aber musste er sich von Direktor Wackelohr (Direktor des Hasenmusikvereins) und dem Minister für Hasengesang prüfen lassen und brillierte mit reinem Gesang. Das aber passte den intriganten Prüfern gar nicht in den Kram. Kurz zuvor nämlich verständigten sie sich darauf, dass Wackelohr gegen eine Zahlung von 100 000 Hasentalern an den Minister gewinne und demnach der neue zukünftige König des Reiches werde. Gemeinsam heckten sie eine List gegen Lodengrün aus, verstellten dessen Sonnenuhr, so dass jener den Beginn des Wettstreits verschlief.

Inzwischen aber war der Contest in vollem Gange. Die Teilnehmer sangen vom "Wimpern-Klimpern in der Hasenheide" und weitere Lieder. "Kein potenzieller Siegerhase dabei. Die meisten Bewerber sind viel zu dick und zu alt", bangte die Königstochter um Herz und Pfote. Kurz vor Ende aber kam die Erlösung. Lodengrün eilte herbei, löste die Intrige mit seinem Lied "Als ich heute früh erwachte, fand ich meine Uhr verstellt..." auf und gewann nicht nur die Gunst der Häsin, sondern auch die Herzen des Publikums.

Großen Applaus ernteten ebenso die Darsteller der "Goldenen Gans" für ihr märchenhaftes Bühnenspiel über drei Jungen, von denen einer der Dümmling war und von der Familie und den zwei anderen Jungen verachtet wurde. Gut aufeinander abgestimmt vermittelten die Kinder mehrere Kernbotschaften zwischenmenschlicher Beziehungen, darunter beispielsweise die Lebensweisheit, den Lebenspartner nicht nach Äußerlichkeiten zu wählen. Wie auch den guten Rat, sich im Leben insbesondere von Herz und Verstand leiten zu lassen. Am Ende des Lebens komme der Bumerang zurück und jeder bekomme zurück, was er im Leben gegeben habe.

Mit großem Beispiel voran ging in diesem Falle der Förderverein der Schwalmtaler Grundschule, vertreten durch Thomas Müller. Im Wert von 500 Euro überreichte der Vorsitzende in der Theaterpause handliche Spielgeräte an die Schulleiterin Anita Müller-Schulz.