31. Oktober 2016 - Schwalmtal

Quelle: OZ Alsfeld 28.10.2016

Windkraft steht erst am Anfang

INFORMATION Podiumsdiskussion in Brauerschwend /Vorwiegend kritische Töne angeschlagen / „Das kann nicht gesund sein"

BRAUERSCHWEND (gk). Was die Menschen bewegt - das ist momentan das Thema Windenergie. Nicht nur in Schwalmtal, wo am Mittwochabend eine Informationsveranstaltung in der Brauerschwender Volkshalle stattfand. Und auf dem Podium trafen sich Windkraft-Kritiker und ein Windkraft-Befürworter, um die unterschiedlichen Standpunkte zu erläutern.

Dass das nicht völlig emotionslos vonstatten ging, war schon vor Beginn der Informationsrunde klar; zu konträr schließlich waren die Auffassungen von Beginn an. Moderator Dr. Herbert Jost-Hof bat dann auch mehrfach um Mäßigung, denn Ekkehard Martin W. Darge, Projektmanager einer Windenergie-Agentur, hatte einen schweren Stand - nicht nur gegenüber seinen Diskussionsteilnehmern auf dem Podium, sondern auch gegenüber der überwiegend windenergie-kritischen Zuhörerschaft.

Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, Technologieexperte und zweiter Vorsitzender der bundesweiten BI „Vernunftkraft", nannte Windenergie eine „Megakatastrophe für unser Land" mit dem Hinweis darauf, dass man 100 Prozent Ersatzenergien benötige, um die Energieversorgung für die Zukunft zu sichern. „Die Energiewende ist jetzt schon gescheitert, bevor sie Überhaupt begonnen hat", so seine Aussage. Auch der Theologe, Lehrer, Soziologe und Verleger Dr. Helmut Böttinger wies auf die Klimaauswirkungen durch Windkraftanlagen hin. Und letztlich schilderte Dr. Martin Böhm (Aisfeld) die Situation aus der heimischen Region, die eine überaus große Anzahl von Windkraftanlagen verzeichne. „Man muss sich nur einmal ansehen, was hier geschieht, wir zerstören unsere Natur, den Wald und die Umwelt in einer skandalösen Art und Weise, das kann nicht gesund sein", mahnte Böhm. Und nur wenige Kilometer weiter, in der Rhön oder im Taunus, geschehe überhaupt nichts in Sachen Windkraft.

Dass - vor dem Hintergrund solcher Aussagen - Projektmanager Ekkehard Martin Darge einen schweren Stand hatte, lag auf der Hand. Aber Darge stellte klar und deutlich fest: Den Rahmen für den momentan verstärkten Bau von Windkraftanlagen „hat die Politik gesetzt". Danach sollen zwei Prozent der Flächen in Hessen als Vorrangflächen für Windenergienutzung zur Verfügung gestellt werden. Diese Politik müsse von den Behörden unter Beachtung der festgelegten Schutzgüter umgesetzt werden. Darge zeigte auch, wie die Vorranggebiete für Windkraftanlagen entstehen, welche Möglichkeiten der Einflussnahme ergriffen werden könnten und von wem. Der Regionalplanung komme dabei eine besondere Bedeutung zu; aber auch Kommunen könnten sich einbringen und Vorschläge unterbreiten. Letztlich müsse der RP über die Genehmigung der Projekte entscheiden. Dem Schutzbedürfnis der Menschen, der Tiere und der Landschaft komme eine hohe Bedeutung zu, da gelte es, nach Richtlinien und Bestimmungen abzuwägen.

Ekkehard Darge machte deutlich, dass der Ausbau der Windenergie erst am Anfang stehe, größere Maßnahmen würden noch kommen müssen. Momentan ständen in Deutschland 30000 Anlagen. „Wir brauchen aber für das energiepolitische Ziel ' mehr als doppelt so viele." Dass die Windräder immer größer und hoher werden, habe einzig und allein mit Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu tun. Weiter „oben" sei einfach mehr Wind. Die Kehrseite: Je höher und damit wirtschaftlicher die Anlagen werden, desto mehr steige der Unmut in der Bevölkerung.

Angesprochen wurden im Anschluss kritischen Fragen im Zusammenhang mit dem Bau von Windkraftanlagen, unter anderem ging es um Infraschallbelastungen. Schnell wurde deutlich, dass die Veranstaltung überwiegend von Windkraft-Kritikern besucht war. Zu Wort meldeten sich indes auch Befürworter und appellierten an die Vernunft, da momentan die Windenergie gegenüber der Atomenergie alternativlos sei.

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