08. Juli 2015 - Energieversorgung

Quelle: OZ Alsfeld, 08. Juli 2015

Carsharing auf dem Land als Zukunftsprojekt

ENERGIEGENOSSENSCHAFT Schwalmtaler erwirtschaften erstmals kleinen Überschuss / Plantagen mit nachwachsenden Rohstoffen nicht sinnvoll

BRAUERSCHWEND (gma). Die Entwicklung neuer, erfolgsversprechender Projekte war für die Energiegenossenschaft Schwalmtal eG im vergangenen Jahr nicht von Erfolg gekrönt. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung war dies eines der Ergebnisse, das der Vorstand im Sportlerheim des TV Brauerschwend mitteilte.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Schmehl übernahm die Begrüßung und übergab dann das Wort an Florian Voigt, den Geschäftsführer des Landes Netzwerk BürgerEnergie Genossenschaften Hessen e.V. (LaNEG). Voigt, Mitglied der Energiegenossenschaft Odenwald, stellte in einem Vortrag den Verein, seine Aufgaben und Ziele vor. Unter dem Dach der LaNEG sind derzeit von mehr als 60 Energiegenossenschaften Hessens 17 mit rund 7500 Mitgliedern organisiert. Diese stehen für ein investiertes Kapital von 90 Millionen Euro in Projekte mit Wind, Wasser, Solar, Bioenergie sowie besondere Effizienzprojekte und haben damit ein durchaus beachtenswertes Gewicht, so Voigt.

Das LaNEG hat es sich zur Aufgabe gemacht, die aktiven Energiegenossenschaften und lokale Akteure in Hessen untereinander, sowie mit den fachrelevanten Institutionen auf Landes- und Bundesebene zu vernetzen. Es versteht sich zudem als Ansprechpartner und Sprachrohr gegenüber der Politik und allen Verwaltungsinstanzen. Einen größeren Raum seiner Ausführungen nahm die Vorstellung von Projekten von Energiegenossenschaften ein.

Der für die Zahlen verantwortliche Jürgen Steuernagel berichtete erstmals von einem kleinen Überschuss. Andreas Roth und Michael Hiller stellten fest, dass im vergangenen Jahr keine neue Anlage realisiert wurde. Es bleibe bei den drei bestehenden PV-Anlagen mit rund 52 kWp Leistung. Man sei aber kurz davor ein weiteres PV-Projekt in Brauerschwend umzusetzen, bei dem die erzeugte Energie im selben Gebäude verbraucht werden solle.

Die Mitgliederzahl bleibt mit 44 auf demselben Niveau. Nach Ablauf von drei Jahren seit der Gründung standen Neuwahlen zum Aufsichtsrat an. Dieser setzt sich nun aus Günter Herles, Marc Thielemann, Moritz Schäfer, Helmut Schmehl, Eva Vornberger sowie Volker Reibeling, allesamt nach Wiederwahl, zusammen. Sie werden ergänzt durch Harald Ermel und Timo Georg.

Zum Abschluss stellten Moritz Schäfer und Michael Hiller die Ergebnisse der Arbeit ihrer Arbeitsgruppen „Nachwachsende Rohstoffe" bzw. „Elektromobilität/Carsharing" vor. Schäfer stellte zunächst das Prinzip der nachwachsenden Rohstoffe auf Kurzumtriebsplantagen (KUP) vor. Diese werden in erster Linie mit schnell wachsenden Gehölzen wie zum Beispiel Pappeln bepflanzt. Darüber hinaus werden auch Flächen mit Miscanthus (Chinaschilf/Elefantengras) bewirtschaftet. Die Arbeitsgruppe habe dazu verschiedene Plantagen und Betreiber, auch im Schwalmtal, besucht und befragt Die Arbeitsgruppe kommt zum Ergebnis, dass aufgrund des durchaus hohen Arbeitsaufwandes durch Pflege und die Abhängigkeit vom Wetter keine Rendite zu erwarten ist und nachwachsende Rohstoffe kein Projekt für die Energiegenossenschaft darstellen.

Eine etwas andere Schlussfolgerung zog Hiller. Zunächst stellte er fest, dass ein Pkw statistisch pro Tag rund 23 Stunden stehe, was eine miserable Kosten-/Nutzenbilanz für jedes Fahrzeug darstelle. Zudem verfügen Haushalte auf dem Land teilweise über zwei oder gar mehr Fahrzeuge. Viele davon würden nur für Kurzstrecken genutzt. Dies sei eigentlich die ideale Konstellation für das Prinzip Carsharing mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, so Hiller. Mit Reichweiten von 80 bis 120 Kilometer pro Tag wären diese Fahrzeuge ideal für die kurzen Strecken. Leider funktioniere das originäre Prinzip des Carsharings in einer ländlichen Gemeinde wie Schwalmtal nicht.

Die Lösung seien Fahrzeuge, die festgelegten Personen in einer Gruppe zugeordnet seien und die sich dabei in dieser Gruppe bei der Nutzung des Wagens selbst verwalten. Mit wachsendem Bedarf könne dann auch der Pool an Fahrzeugen wachsen, führt Hiller weiter aus. Für die Energiegenossenschaft wären die Elektromobilität in Verbindung mit Carsharing ein ideales Projekt, wenn man die Energie selbst über PV-Anlagen gewinnen könne. Man werde an diesem Thema dran bleiben.

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