Schuljubiläum 2010

Wir danken allen, die sich für das Gelingen des Schuljubiläums eingesetzt und engagiert haben! Vielen Dank!

Im August 2010 konnten wir in Schwalmtal-Storndorf ein Jubiläum feiern: Das Schulgebäude wurde 100 Jahre alt.
Das Jubiläum wurde am Samstag, 14.08. und Sonntag, 15.08.2010 begangen.
Bereits im Juni  feierte die Grundschule Schwalmtal das Ereignis mit anderen Schwerpunkten.

Festprogramm

Das Festprogramm war sehr umfangreich und es bot für alle Altersgrupen etwas.

Festprogramm_mittel

 


 

Zeitungsbericht vom 13. August 2010

Quelle: OZ Alsfeld

Historische Schulstunde mit Griffel
und alter Schiefertafel

Am Wochenende buntes Programm zum
100-jährigen Bestehen der Storndorfer Grundschule

(mp). In Storndorf geht es an diesem Wochenende in die zweite Runde. Schließlich hat ein Schulgebäude, das vor 100 Jahren gebaut wurde und bis heute als Schule benutzt wird, bereits Seltenheitswert. Nicht unüblich ist es bei solch herausragenden Geburtstagen mit verschiedenen Gästen in mehreren Etappen zu feiern. In diesem Zusammenhang bereits geschehen vor kurzem bei der Jubiläumsfeier der Grundschule Schwalmtal für die beiden Schulstandorte Brauerschwend und Storndorf.

Derzeit rollt man in Storndorf Geschichte und Geschehnisse rund um die Schule des Ortes noch einmal aus anderen Perspektiven auf. Dafür haben sich mehrere Arbeitsgruppen etwas einfallen lassen. „Ein solches Fest ist nicht einfach da. Es ist eingebunden in den Ort und in die Bevölkerung, seit mehreren Monaten gewachsen“, resümieren die Initiatoren. Nicht nur an einer historisch fundierten Festschrift wird derzeit gebastelt. Ausgegraben wurden die alten Baupläne der Schule, verschiedene Gruppen arbeiten an weiteren verschiedenen Themen. So wird unter dem Aspekt „Schlaglichter der Geschichte der Schule“ eine Bilderausstellung zu sehen sein. Sie wurde in Ausschnitten bereits bei den Feierlichkeiten der Grundschule Schwalmtal gezeigt, das Interesse war außerordentlich groß.

Mit Feuereifer wird seit Monaten gestöbert in alten Lesebüchern, in alten Schriften und Überlieferungen, die teilweise nur schwer für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Vorbereitet wird eine historische Schulstunde mit Griffel und alten Schiefertafeln und Sütterlinschrift. Dafür wurden eigens alte Schulbänke mit eingelassenen Tintenfässern geholt, ein Epidiaskop, ein alter Schrank mit alten Fibeln, mit alten „Realienbüchern“ und alten Lesebüchern ist ebenfalls mit dabei. Unter dem Stichwort „Aus der Storndorfer Schule in alle Welt“ hat eine andere Arbeitsgruppe über das Internet mit vielen Ehemaligen Kontakt aufgenommen. In der Tat befinden sind derzeit eine Reihe von Schülern in insgesamt mehr als  zehn verschiedenen Ländern der Erde. Inmitten der geplanten Aktivitäten hat man ein Treffen von ehemaligen Schülern und Schülerinnen der Storndorfer Schule arrangiert. Zur Verfügung für diese spontanen Zusammenkünfte hat man innerhalb des Orte mehr als zehn Räumlichkeiten. Bewirtet werden die Gäste von der Storndorfer Burschenschaft, die Bedienung der Gäste wird durch den Kulturverein Storndorf übernommen.

Schwerpunktmäßig wird das Dorfgemeinschaftshaus für die Feierlichkeiten genutzt werden. In jedem Fall wird eine alte Schulbank das Jubiläum im historischen Klassenzimmer auf ganz besondere Weise miterleben. Vor einigen Tagen kehrte sie zurück in ihre alte Heimat in das Schwalmtal, nach dem Fest wird sie wieder gut verpackt den Weg mit einigen anderen Art- und Altersgenossen zu ihrem Altersruhesitz in das Schulmuseum von Büren antreten. Nach dem Aus der Volksschule von Vadenrod gelangte die Bank mit vier fest installierten Klappsitzen und mit eingelassenen Tintenfässern zunächst nach Storndorf, später schließlich in die kleine Stadt von Ostwestfalen.

Während am kommenden Samstag, 14. August, der Schwerpunkt auf dem Wiedersehen der ehemaligen Schüler und Lehrer der Storndorfer Schule stehen soll, wird am Abend im Dorfgemeinschaftshaus ein Kommers stattfinden. Hier wird der ehemalige Pfarrer Dr. Ulf Häbel über „Kleine Schulen im ländlichen Raum“ berichten. Des Weiteren wird Ortsvorsteher Alfred Päbler von der Geschichte der Storndorfer Schule erzählen.

Am Sonntag wird um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst in der Kirche stattfinden. Im Laufe des Nachmittags spielen die „Storndorfer Schützen“ im Dorfgemeinschaftshaus auf. Im Wechsel dazu wird man die „Storndorfer Landmädchen“ beim Tanz erleben, singen wird der evangelische Kinderchor, auftreten werden die Kindergartenkinder. In einem historisch hergerichteten Klassensaal kann man die Schulbank drücken und Grundlagen der Sütterlinschrift erlernen. In einer Singstunde „wie es früher war“ werden alte Lieder mit Klaus Decher und Pfarrer Helm gemeinsam gesungen werden. Geöffnet wird die Storndorfer Schule für die Öffentlichkeit am Samstag von 13 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11.30 Uhr bis 17 Uhr.



Zeitungsbericht vom 17.08.2010

Quelle: Oberhessische Zeitung, Alsfeld

„Setzen, falsch! Bei mir melden zum Kartoffel ausmachen"

Mit historischer Schulstunde den 100. Geburtstag der Storndorfer Schule gefeiert


STORNDORF (mp). Es kratzten Griffel auf kleinen Schiefertafeln, es wurde gewischt mit kleinen Schwämmchen, getrocknet . Abgeschrieben in gestochener Schrift wurden die Worte von der alten holzgerahmten Wandtafel, die der 86-jährige Otto Kraus vorne an die Tafel geschrieben hatte. Mit strengem Blick, angezogen mit einem original rabenschwarzen „Gehste-hinter-mich", den Zeigestock in der Hand, so stand Lehrer Bernd Georg im historischen eingerichteten Klassenzimmer.

Vor ihm mit großen Augen „Schüler" und „Schülerinnen", quer durch alle Generationen. Alte Landkarten und ABCs an der Wand, alte Schulbänken aus abgeschrubbtem Holz bildeten ein authentisches Ambiente, ab und zu klingelte die Glocke in der Hand des Schulmeisters. Die erste Unterweisung erfolgt: Wie melde ich mich richtig? „Den linken Ellbogen gestützt in die rechte Hand und jetzt Ruhe, bitte!" ,Ja, Herr Lehrer!" „Wie viel gibt drei mal neun, Sabine?" „26!" „Setzen, falsch! Bitte bei mir zu Hause melden, zum Kartoffel ausmachen!"

Nicht nur in den beiden historischen Schulstunden wurde die Zeit zurück gedreht. Hunderte von ehemaligen Schülern der Schule in Storndorf feierten an zwei Tagen in einer zweiten Jubiläumsrunde noch einmal den 100. Geburtstag ihrer Schule. Ob bei einem lebendigen Kommersabend, an dem die Besucher noch gegen Mitternacht noch nicht nach Hausegehen wollten oder bei einer munteren Singstunde „wie es früher war" mit Klaus Decher oder einer Stunde zur Sütterlin-schrift. Immer waren der Saal des Dorfgemeinschaftshauses oder das historisch eingerichtete Klassenzimmer bis auf den letzten Platz besetzt.

Bereits am ersten Tag hatten viele Jahrgänge in Storndorf sich getroffen und Erinnerungen aufgefrischt. Darüber hinaus nutzten viele Besucher für einen Besuch im alten Schulgebäude. Während des Kommersabends sprachen Grußworte SPD-MdL Manfred Görig, Schuldezernent Hanns-Michael Diening, Dieter Boß als Vorsitzender der Gemeindevertretung Schwalmtal, zu den offiziellen Gästen gehörten Schulleiterin Anita Müller-Schulz, sowie der ehemalige Rektor Karlheinz Otterbein, heute fast 80 Jahre alt. Anwesend waren neben den ehemaligen Storndorfer Schulen auch zahlreiche Lehrer, die im Verlauf der Jahre an der Storndorfer Schule bis heute unterrichteten. Durch das Programm führte Ortsvorsteher Alfred Pä-bler, der in einem lebendigen und kurzen geschichtlichen Abriss den Bau der Storndorfer Schule erläuterte. Als Referenten hatte man an diesem Abend Dr. Ulf Häbel eingeladen zum Thema „Kleine Schulen im ländlichen Raum". Eine Schule im Ort hält er besonders wichtig zur Identitätsbildung für Kinder, eine Schule bedeute Leben, Dreh- und Angelpunkt für einen Ort. Dorfschule heiße ebenfalls: „Kurze Wege für kurze Beine!"

Eröffnet wurde nach dem Kommers eine gut besuchte Ausstellung, die ihresgleichen sucht: „Aus der Storndorfer Schule hinaus in alle Welt". Auf einer Weltkarte findet man zahlreiche Fäden,die von dem kleinen Dorf im Vogelsberg hinaus fuhren über den Globus. Neben-dran auf Stellwänden findet man die Fotos, Antwortschreiben und persönliche Grüße vieler ehemaliger Schüler: aus Italien, Australien, Kanada, China, Neuseeland, um nur wenige zu nennen.

Der Sonntag begann mit einem gut besuchten ökomenischen Festgottesdienst. Anschließend wurde eine Ausstellung mit über 300 Bildern und Dokumenten aus der Geschichte der Schule eröffnet. Technik machts möglich: Über 200 Fotos wurden an Ort und Stelle ausgedruckt, die Besucher mit nach Hause nahmen. Musikalisch wurde das gesamte Programm dieses Tages begleitet von den Storndorfer Schützen. Kinder des Kindergartens trugen Lieder vor wie auch der Evangelische Kinderchor Storndorf-Vadenrod, die Storndorfer Landmädchen begeisterten mit ihren Tänzen und ihren schwingenden langen Röcken.

Viele Helfer hatten sich hinter den Kulissen stark gemacht für diese weitere Geburtstagsfeier für die Storndorfer Schule. Besonders zu nennen Bernd Georg und Lothar Dymianiw. Was diese Feier auszeichnete, war ihr breites Spektrum. Für jede Generation war etwas dabei. Selbst die Kleinsten waren eingebunden bis zum Schluss: Als Bernd Georg von der Bühne die Namen der Losgewinner des Kinderrätsels verlas und jeder mit einem Gewinn nach Hause gehen konnte. Geöffnet ist das historische Klassenzimmer, die Bilderausstellung und die Ausstellung „Aus der Stomdorfer Schule in alle Welt" noch bis zum kommenden Freitag ab jeweils 18 Uhr oder nach Absprache mit Bernd Georg unter ® 06630/-382.



Bericht vom 18. August 2010

Kindergartenkinder im historischen Klassenzimmer

Darauf hatten schon viele der 5-jährigen Kinder des Storndorfer Kindergartens „Haus der kleinen Füße“ gespannt gewartet: auf ihre 1. Wackelzahnstunde und somit die Ernennung zum Wackelzahnkind. Wackelzahnkinder werden all die Jungen und Mädchen genannt, die voraussichtlich im nächsten Jahr in die Schule kommen und in der Wackelzahnstunde werden neben der normalen Kindergartenarbeit besondere Aktivitäten für diese Altersgruppe angeboten.
Besonders war diese Wackelzahnstunde, denn die Kindergartenkinder besuchten mit ihren Erzieherinnen das historische Klassenzimmer im DGH Storndorf. Dort wurden sie von Bernd Georg empfangen, der ihnen zeigte, wie sich die Kinder vor 100 Jahren in der Schulklasse verhalten haben:
So wurde mit einer Zählmaschine gezählt und auf einer Schiefertafel mit dem Griffel geschrieben.
Es durfte nicht in die Klasse gerufen werden, sondern die Kinder meldeten sich, indem sie den Meldearm abstützten und sie stellten sich bei der Antwort neben die Schulbank.
Für die Erzieherinnen war es sehr interessant zu beobachten, mit wie viel Spaß, wie interessiert und konzentriert die 14 zukünftigen Schulkinder bei der Sache waren.
„2+2=4, Herr Lehrer“ so antworteten sie formvollendet. Zum Schluss gab es dann noch eine richtige Hausaufgabe. Das Bild der Storndorfer Schule, die ja ihren 100 Geburtstag gefeiert hatte, sollte ausgemalt werden. Dann wurde sich – wie früher – in 2er Reihen aufgestellt und die Kinder verabschiedeten sich fröhlich: „Auf Wiedersehen Herr Lehrer!

 

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